Bali und die Stadt der Künste Ubud

4 08 2012

Da wir vor allem etwas von der Kultur Balis mitbekommen wollten, zog es uns ins Landesinnere und nicht zum Strand nach Kuta, wo die meisten Touristen ihren Urlaub verbringen. Unsere Unterkunft und auch andere Unterkünfte, die wir uns angeschaut hatten, waren sehr stilvoll eingerichtet.

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Eingang zu unsere Unterkunft

Im Innenhof befand sich ein Tempel mit  Statuen verschiedener Gottheiten und zahlreichen Wasserbecken, in denen Fische schwammen.

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Überall sind kleine Fischteiche…

Unser Aufenthalt auf Bali fiel zufällig genau auf das Datum, an dem eine große Beerdigungszeremonie für den König von Ubud stattfinden sollte. Wir hörten davon nur am Rande und das Wort “Beerdigungszeremonie” ließ uns nach unserem Beerdigungsmarathon in Toraja eher flüchten. Wir schlappten also eher nichtsahnend in der Stadt herum… und gerieten mitten hinein. Die gesamte Hauptstraße war gesperrt, Polizei und Militär war im Einsatz und natürlich Massen von Touristen und Einheimischen. Als erstes fuhren zwei Lkws mit Wasserwerfern die Straße ab, um diese zu reinigen und kurz darauf konnte es dann losgehen. Zuerst kam eine Gruppe mit  Trommler und großen Gongs vorbei, dann Frauen, die Opfergaben für den König auf dem Kopf trugen…

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Der Anfang des Umzugs

Einen der Höhepunkte stellte ein prächtig geschmückter Büffel (bestimmt Pappmaché) dar. Er stand auf einem Podest aus Bambus und in den Zwischenräumen standen Männer, die dieses Monstrum trugen. Man konnte erahnen, wie schwer das Ganze sein musste, da die Männer die Konstruktion immer nur für eine kurze Zeit anhoben, einige Schritte rannten (wirklich rannten!) und sie dann wieder abstellten.

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Büffel… oder so.

Der absolute Höhepunkt der Beerdigungsfeier war ein alles überragender Turm, in dem sich der Sarg des König befand. Auch dieser wurde von ca. 50 Männern getragen. Jedes Mal, wenn sie ihn von neuem anhoben, schwankte der gesamte Turm gefährlich zur Seite. Und es gelang immer nur um Haaresbreite, die Konstruktion wieder zum stehen zu bringen, bevor die Männer in die davor getragene Sänfte gerannt wären. Die Balinesen boten also einiges an Unterhaltungswert.

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Turm mit dem Sarg des Königs

Dieser Faschings Umzug diente dazu, den Sarg des Königs zu einem der vielen Tempel zu bringen, wo er anschließend verbrannt wurde.

An diesem Abend waren wir noch – kulturbegeistert wie wir sind – auf einer balinesischen Tanzveranstaltung im Hofe des Königspalast. Die Veranstaltung wurde von einem Orchester begleitet. Die Tänze waren für uns Laien alle sehr ähnlich, obwohl im Programmheft ganz verschiedene Themen gezeigt werden sollten. Auch dass es sich um einen Tanz handelt, war nicht immer klar zu erkennen… Sina war manchmal kurz davor, einen Arzt zu rufen. Das “Tanzen” bestand hauptsächlich aus dem verbiegen der Finger, weitaufgerissenen Augen und lustigen Kopfbewegungen.

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Traditioneller Tanz

Nach diesem Kulturprogramm war wieder Abwechslung fällig – es ging in den “Monkey Forest”, einer Tempelanlage, in der die Affen regierten.

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Sehr menschlich 😉

Damit endete unsere Reise zweimonatige Reise durch Indonesien vorerst (wir werden wohl wiederkommen). Das nächste Land, dass es zu entdecken gilt, heißt Australien.



Lombok: Kuta und Gilli Meno

30 07 2012

Endlich in Lombok angekommen ging es nach Kuta, eine Hochburg für Surfer (nicht zu verwechseln mit dem Kuta auf Bali). Am Tag unserer Ankunft schien die Sonne und nachdem wir schnell eine Unterkunft klar gemacht hatten, informierten wir uns, welche Möglichkeiten es in Sachen Surfen gibt. Zu unserem Erstaunen gab es in der Nähe keinen Strand, der sich zum Surfen eignet und an dem auch Unterkünfte vorhanden sind. Das bedeutet, man muss sich ein Fahrzeug mieten um zum Strand zu kommen und dort dann ein Boot chartern, dass einen zu den Wellen bringt (man kann nirgends direkt vom Strand aus surfen). Außerdem wurde uns gesagt, dass man rechtzeitig vom Surfboard springen muss, wenn die Welle abklingt, da man sonst ins Riff reinspringt… aber das sollte auch für Anfänger kein Problem sein. Am nächsten Tag sahen wir in unserer Bungalowanlage ein Mädchen mit  aufgeschlagenem Kinn und einen Jungen, der am Schienbein blutete –  beide waren morgens mit Surfbrettern weggefahren.  Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass dieser Spot wohl doch eher etwas für Fortgeschrittene ist und wir entschieden uns doch nicht surfen zu gehen. Der Ort Kuta, der uns nach über einem Monat im entlegenen Sulawesi sehr touristisch erschien, war überhaupt nicht nach unseren Geschmack. Aufdringliche, ja schon penetrante Verkäufer überall, die kein “Nein” verstehen, Hundemeuten, die den Strand belagern und außerdem regnete es am zweiten Tag fast ohne Unterbrechung. Landschaftlich hat es uns allerdings sehr gut gefallen… aber die anderen Eindrücke überwogen.

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Regenwolken über Kuta

Damit war für uns recht schnell klar: Wir reisen weiter! Und zwar auf die Insel Gilli Meno. Interessant war, dass hier auf Lombok eine dreistündige Autofahrt das selbe kostete, wie ein achtstündige Fahrt auf Sulawesi. Aber Sina konnte nach knallharten Verhandlungen, in denen wir viermal antäuschten zu gehen, den viel zu hohen Touristenpreis auf die Hälfte reduzieren, was man als einziges Highlight von Kuta bezeichnen kann.

Gilli Meno ist als die Honeymoon Insel bekannt und tatsächlich waren fast nur Paare zu sehen. Die Insel war ziemlich karg, hatte kaum Vegetation (hauptsächlich verdorrtes Gras) und der Strand war von Ausländern bevölkert – eigentlich eine typische Mittelmeerinsel, wenn man es nicht besser wüsste. Aber zum Entspannen ideal. Der Sandstrand ging einmal rund um die Insel und das Wasser hat wunderschöne Blau- und Türkistöne.

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Strand auf Gili Meno

Auf der Insel sind keine motorisierten Fahrzeuge erlaubt. Man musste sich also entweder zu Fuß oder mit der Pferdekutsche fortbewegen.

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Transportmittel Nr. 1

Übrigens gibt es auf dieser Insel auch keine Hunde, nur Katzen.

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Katze, die in den Farbeimer gefallen ist

Außerdem gab es noch freilaufende Hühner (typisch indonesisch) und Kühe, so dass man sich anhand der Geräuschkulisse manchmal wie auf dem Bauernhof im Allgäu fühlte, wenn man mal von Strand und Palmen absieht.

Unsere Tage dort verbrachten wir mit einer morgendlichen Inselumrundung (ca. 1 Stunde zu Fuß), entspannen, lesen, lecker essen und  mit schnorcheln, was bei uns gemischte Gefühle weckte, denn nahe zu alle Korallen um die Insel sind tot. Positiv war, dass man viele verschiedene Fischarten und Schildkröten beobachten konnte; und (in- und außerhalb des Wassers) lustige Touristen.



Labuan Bajo und der Komodo-Nationalpark

15 07 2012

Keine Woche ohne mindestens 10 Stunden im Bus  zu sitzen. Diesmal brachten wir es in drei Tagen auf ganze 23 Stunden. Nach der dreistündigen Fahrt von Maumere nach Moni, den 8 Stunden am nächsten Tag von Moni nach Bajawa ging es nun vom Hotel Edelweis mit dem Bus in 12 Stunden (inkl. Reifenpanne) nach Labuan Bajo. Es war gegen 20:30 Uhr, als wir im ersten Hotel fragten, ob noch ein Zimmer frei wäre. Leider war nichts mehr frei, also ab zum nächsten Hotel. Auch dort war alles voll und so klapperten wir alle Hotels auf der Hauptstraße ab (ca. 10). Im letzten Hotel der Straße war auch kein Zimmer frei und wir sahen uns schon im Hafen übernachten (Strand gab es leider keinen).Zum Glück hatte eine der Angestellten Mitleid mit uns und rief ihre Freundin Ana für uns an. Ana wohnte in einer WG (ein ganzes Haus) und bei ihr konnten wir für ein kleines Entgelt unterkommen.

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Unser „Hotel“ bei Ana

Es gefiel uns so gut (Ana machte uns das beste Frühstück unserer Reise), dass wir letztendlich während unseres gesamten Aufenthalts in Labuan Bajo bei Ana blieben.

Von Labuan Bajo aus buchten wir eine kombinierte Tour, die aus einem Besuch bei den Komodowaranen und 2 Tauchgängen bestand. Nach drei Stunden Bootsfahrt stand als erstes eine Stunde Trekking im Komodo-Nationalpark (genauer auf der Insel Rinca) auf dem Programm.

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Eingang zum Nationalpark

Nach 10 Minuten sahen wir das erste Jungtier (etwas über einen Meter groß), das aber kein Interesse an uns hatte und die Flucht ergriff. Jungtiere sind eher scheu und verbringen die meiste Zeit auf Bäumen, weil sie von den ausgewachsenen Waranen gefressen werden. Der zweite Waran, den wir sahen, war ein ausgewachsenes Männchen und über 2 Meter groß. Er lief ziemlich gemütlich auf einem Pfad entlang, nur ein paar Meter von uns entfernt.

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Bitte Abstand halten!

Als wir wieder am der Rangerstation ankamen, sahen wir außerdem noch mehrere ausgewachsene Warane im Schatten der Häusern ihre Siesta machen.

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Faule S…

Der letzte Angriff eines Warans ereignete sich übrigens erst vor ein paar Monaten. Einer der Guides wurde damals gebissen. Daher waren wir auch ein wenig erleichtert, als es zurück aufs Boot und in Richtung Manta Point ging.

Vor unserem ersten Tauchgang wurde uns erklärt, dass sich hier der Indische und der Pazifische Ozean treffen, wodurch dieses Gebiet zu den Artenreichsten der Welt gehört und 25% aller Meeresbewohner hier vorkommen (komisch, dass fast jedes Tauchgebiet vom Guide als weltbestes dargestellt wird). Unterwasser angekommen sah es eher nach einem Bombenanschlag aus: viele tote Korallen und nur vereinzelt große oder außergewöhnliche Fischarten, dazu eine straffe Strömung. Nach 45 Minuten suchen war unser Sauerstoffvorrat schon ziemlich geschrumpft und wir hatten die Hoffnung einen Manta zu sehen schon aufgegeben. Und dann doch! In der Weite sah Jan nur ein riesengroßes Maul und Flügel an beiden Seiten – das musste ein Manta sein. Daneben war sogar noch ein zweiter und beide schwammen genau auf uns zu. Nur blöd, dass der Rest der Gruppe in die andere Richtung schwamm und man unter Wasser nicht rufen kann. Jan schwamm Sina hinterher und zog an ihrer Flosse. Jetzt sahen wir beide die Mantas… während der Rest der Gruppe sich immer noch entfernte. Zum Glück drehte sich wenig später der Tauchguide um und sah uns und die Mantas. Jetzt versuchten wir uns vorsichtig zu nähern indem wir uns in Bodennähe aufhielten und langsam heranpirschten (bei der Strömung gar nicht so einfach). Und tatsächlich blieben die Mantas auf einer Stelle stehen und wir konnten für mindestens 5 Minuten beobachten, wie sie sich von Putzerfischen reinigen ließen.

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Kurz vorm zweiten Tauchgang

Der zweite Tauchgang war an einem Felsenriff (zum Glück ohne nennenswerte Strömung). Hier gab es wirklich viel zu sehen: Moränen, Haie, Kugelfische, Feuerfische und bunte Korallen… insgesamt ein schöner Ausklang des Tages.

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Hier sind wir abgetaucht

Anschließend ging es nochmal 2 Stunden mit dem Boot zurück, so dass es schon dunkel war, als wir im Hafen von Labuan Bajo ankamen. Am nächsten Morgen sollte es um 7 Uhr auf eine 30-stündige Fahrt mit Bus und Fähre nach Lombok gehen……



Moni und die Vulkankrater

12 07 2012

Endlich mal eine kurze Anreise von nur 3 Stunden Busfahrt von Maumere nach Moni. Allerdings betrug die Entfernung auch weniger als 100 km… Der Ort Moni liegt am Fuße des Kelimutu im bergigen Inneren von Flores. Als wir ankamen, schien noch die Sonne und es war warm, gegen Mittag senkten sich jedoch die Wolken auf Moni herab und es wurde kalt, nebelig und klamm. Und natürlich kam aus der Dusche nur kaltes Wasser. Zum ersten Mal auf unserer Reise hatten wir Pulli und Regenjacke an, als wir die Umgebung erkundeten. In der Nähe sollte es einen Wasserfall und heiße Quellen geben. Nachdem wir 15 Minuten  in Richtung Wasserfall gelaufen waren, wurde uns allerdings warm und die Regenjacke wurde ausgezogen.

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Wasserfall

Den Wasserfall hatten wir ziemlich schnell gefunden und die heißen Quellen sollten laut Karte unweit des Wasserfalls sein. Also folgten wir der  einzigen Abzweigung über Stock und Stein und einen kleinen Bach mit einer abenteuerlichen Brücke.

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Flussüberquerung

Leider war das der falsche Weg und da es in der Zwischenzeit sehr neblig geworden war und wir uns nicht komplett verlaufen wollten, kehrten wir um. Am Rande des Dorfes angekommen, fragten wir eine Einheimische nach dem Weg, der letztendlich entlang der Straße verlief und in einem Dorf enden sollte. Als wir in diesem Dorf angekommen waren, sahen wir kaum Menschen (bei diesem feucht-kalten Novemberwetter geht niemand vor die Tür) und die, die wir trafen, konnten kein Englisch. Auffällig war, dass die Erde an manchen stellen blubberte und andere Geräusche von sich gab. Wie auch immer, wir wollten Zuhause sein, bevor es dunkel wurde und am nächsten Morgen standen ja die Vulkankrater auf dem Programm. Also keine heißen Quellen für uns.

So früh mussten wir während unserer Reise noch nie aufstehen. Pünktlich um 4 Uhr und 15 Minuten klingelte der Wecker. 15 Minuten später ging es mit dem Roller in Richtung Kelimutu. Im Nationalpark angekommen musste man nochmal 20 Minuten zu Fuß den Berg erklimmen um zum besten Aussichtspunkt zu gelangen. Unser Ziel und das Ziel von rund 30 anderen Touristen war der Sonnenaufgang, den wir euch nicht vorenthalten wollen.

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Sonnenaufgang

Während immer mehr Sonnenlicht auf die drei Seen der drei Vulkankrater fiel, hob sich der Nebel und zeigte bei zwei der Seen ein intensives Türkis. Für die Bewohner des Kelimutu wandern die Seelen der Verstobenen in einen der drei Kraterseen. Kinderseelen in den See, der immer türkis ist, die Seelen der Alten in den braunen See und die Schlechten in den schwarzen… der jetzt allerdings auch türkis ist.
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Der türkise See im Vordergrund und der türkise (früher mal schwarze) See im Hintergrund

Der dritte Krater, dessen See braun sein sollte, war mit dichten Nebel bedeckt und das blieb auch während unseren Aufenthalts dort so. Zwei der Kraterseen wechseln ihre Farbe alle paar Jahre, einer bleibt immer türkis.

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Der braune See?

Nach unserem morgendlichen Ausflug ging es mit dem Roller wieder zurück nach Moni, denn um 10:30 Uhr ging es mit dem Minibus 8 Stunden lang weiter nach Bajawa, wo wir eine Nacht im Hotel “Edelweiß” verbrachten. Wir hatten Glück und ergatterten das letzte freie Zimmer. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, was das bedeutete.



Pantai Bira, der weiße Strand – Maumere, der schwarze Strand

10 07 2012

Einmal dort Urlaub machen, wo auch die Einheimischen ihren Urlaub verbringen. Dieser Ort heißt für Sulawesi Pantai Bira und ist mit dem Minibus nur 6 Stunden von der Millionenstadt Makassar entfernt. Dort angekommen war das Angebot ähnlich wie in Europa: man konnte sich auf einer Banane durchs Wasser ziehen lassen, am Strand wurde Fußball gespielt und abends war, typisch asiatisch, Karaoke angesagt.

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Hauptstrand, Blick nach rechts

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und Blick nach links

Der Strand hatte ganz feinen Sand, was zum Laufen sehr angenehm war, aber zum Schnorcheln eher unpraktisch, da es die Sichtweite unter Wasser stark einschränkte. Außerdem war Vollmond, d.h. Ebbe und Flut war besonders intensiv. Bei Ebbe konnte man kilometerweit am Strand entlang laufen, bei Flut allerdings musste man durch teilweise bauchnabelhohes Wasser waten. Belohnt wurde man dann mit weißen Stränden, die man komplett für sich alleine hatte. Die meisten Einheimischen hatten auch zum Abend hin, wenn Ebbe war, kein Interesse, einen Spaziergang zu unternehmen und blieben am Strand vor den Hotels.

Außer das man sich am Strand erholen konnte, hatte die nähere Umgebung nicht viel zu bieten, also ließen wir es uns einfach einige Tage gut gehen.

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Ja, es geht uns gut!

Zurück nach Makassar ging es mit dem Kijang – das ist ein Sammeltaxi mit 8 Sitzplätzen (inkl. Fahrer). Der Besitzer unseres Guesthouses erzählte uns, dass er schon mal mit 13 Leuten in so einem Auto gesessen hatte.  Damals fanden wir das noch lustig… letztendlich wurden bei unserer Fahrt 16 Personen in das Fahrzeug reingequetscht und als dann immer noch ein bisschen Platz war, wurde unterwegs noch eingekauft. Rekord gebrochen!

In Makassar angekommen buchten wir unseren Flug für den nächsten Tag nach Maumere (Flores). Nach 5 Wochen auf Sulawesi wurde es Zeit für etwas Neues.

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Einen neuen positiven Rekord stellte am nächsten Tag die indonesische Airline Merpati auf: nur 45 Minuten Verspätung, dass hatten wir noch nie! Die Landschaft auf Flores war im Vergleich zu Sulawesi eine total andere. Die Berge sahen wie Vulkane aus umschlungen von Wolken und die Vegetation war eher karg. Am faszinierendsten war der schwarze Sandstrand, der sich nicht nur unter den Füßen toll anfühlte – auf der Oberfläche glitzerte er als hätte jemand kleine funkelnde Sternchen draufgestreut.

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Jan, das Obersternchen

Der  Nachteil war, dass man jedes kleine Sandkorn sah – vor allem natürlich später im Bungalow. Der schwarze Sand bildete einen ganz eigenen,  ungewohnten Kontrast zu allem, was ihn umgab und ließ eigentlich normale Dinge außergewöhnlich erscheinen.

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Nach 3 Nächten in Maumere ging unsere Reise weiter. Unser erster Vulkan stand auf dem Programm!



Tana Toraja – Das Land der Büffel und Begräbniszeremonien

2 07 2012

Von Tentena nach Tana Toraja ging es wieder über Nacht, sodass wir recht müde morgens um 5 Uhr in Rantepao ankamen. Nachdem wir noch ein paar Stunden geschlafen und uns anschließend mit einem Frühstück “gestärkt” hatten (das schlechteste Frühstück aller Zeiten!), wurden wir von Daniel, einem lokalen Guide angesprochen. Um soviel wie möglich von der Kultur der Toraja mitzubekommen, machten wir mit ihm ein 3-Tages-Programm aus und schon eine halbe Stunde später ging es los. Da die Anreise über Nacht stattgefunden hatte, waren wir überrascht wie schön die Landschaft und die Architektur der Häuser war.

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Berge, Reisfelder und Schiffsdächer

Unser erster Stopp war ein traditionelles Dorf mit Häusern, deren Dächer eine Schiffsform hatten. Den Erzählungen nach kamen die Vorfahren der Toraja mit dem Schiff nach Sulawesi. Diese Schiffe wurden anschließend als Dächer für die Häuser weiterverwendet (getreu dem schwäbischen Motto: Nix verkomme lasse!).

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Traditionelles Dorf

Die Häuser hatten farbenprächtige Außenfassaden mit Verzierungen, auf denen auch immer einige Büffel und zu sehen waren. Der Wasserbüffel stellt auch heute noch ein Statussymbol dar (der Porsche der Toraja). Je mehr man hat, desto mehr Ansehen genießt man, und umso mehr Büffel müssen bei einer Beerdigungszeremonie geopfert werden. Daher waren vor den Häusern auch immer die Büffelschädel vergangener Zeremonien übereinander gereiht.

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Büffelhörner zeigen den Reichtum

Die zweite Station unserer Tour war ein Friedhof mit Megalithen. Wie soll es anders sein? Wer die größte Beerdigungsfeier gegeben hat, bekommt den größten Megalithen, allerdings nur, solange er der höchsten Gesellschaftsschicht angehört.

Nachdem uns Daniel einen guten Einstieg in die kulturellen Hintergründe der Toraja gegeben hatte, stand ein Büffelkampf auf dem Programm. Büffelkämpfe werden immer am ersten Tag einer Beerdigungszeremonie ausgetragen (das Ganze dauert zwischen 3 und 5 Tagen). Bei dieser unblutigen Geschichte (Verlierer ist der Büffel, der als erstes die Flucht ergreift), spielten sich lustige Szenen ab. Während ein Wasserbüffel zum Kampf bereitstand, wurde sein Gegner hereingeführt. Noch bevor es zu einem Kampf kommen konnte, ergriff Büffel Nr. 1 die Flucht und man sah ihn noch eine halbe Stunde später über die umgebenden Reisfelder rennen – dicht gefolgt von seinem Besitzer. Ein anderer Büffel wollte überhaupt nicht kämpfen und legte sich in ein Schlammloch. Als ihm und seinem Schlammloch später einer der Sieger eines anderen Duells zu nahe kam, sprang er auf und verteidigte sein Revier, bis der eigentliche Sieger die Flucht ergriff… Es gab natürlich auch normale Kämpfe und bis auf einige kleinere Blessuren konnte man nicht sehen, das die Tiere sich ernsthaft verletzten. Die Indonesier hatten natürlich jede Menge Spaß und wetteten, was das Zeug hielt.

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Büffelkämpfe – mal mehr, mal weniger

Der zweite Tag begann mit einem Besuch auf dem Markt. Hier gab es vor allem Wasserbüffel und Schweine zu kaufen. Es war schon ziemlich krass, das Produkt “Schwein” lebendig in einem Sack oder gefesselt zu sehen – obwohl diese mit Sicherheit bis dahin ein besseres Leben hatten als in unseren Großbetrieben.

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Schweine auf dem Markt

Außerdem gab es noch Becken mit lebendigen Fischen und Aalen – und natürlich Obst und Gemüse, welches man nicht kannte. Nach dem Markt war eine kurze Trekkingeinheit in den Reisfeldern zu einem schönen Aussichtspunkt genau das Richtige, um wieder durchatmen zu können.

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Schöne Landschaft beim Trekking

Den Abschluss diesen Tages bildet ein Besuch an einem Felsen, der als Begräbnisstädte diente. In den Felsen waren quadratische Löcher eingemeißelt (noch immer von Hand), in denen die Särge untergebracht waren. Im “Schiffchen” wurden die Särge von den Dorfbewohnern zu dem Felsen gebracht.

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Begräbnisfelsen

Am dritten und letzten Tag stand eine große Begräbniszeremonie der höchsten Kaste auf dem Programm. Insgesamt gibt es 4 Kasten im Torajaland. Wird man in eine Kaste hineingeboren, behält man diese ein Leben lang, ein Aufstieg in ein höhere Kaste ist, selbst wenn man Millionär wäre, nicht möglich. Gehört man der höchsten Kaste an, müssen mindestens 24 Wasserbüffel am dritten Tag der Begräbnisfeier geopfert werden. Bei der Feier, die wir besuchten, sollten außerdem ein Hirsch, ein Pferd, eine Ziege und Schweine geopfert werden, die dann an die Bevölkerung verteilt werden. Da wir am ersten Tag der Begräbnisfeier da waren, mussten wir das zum Glück nicht miterleben (andere Touristen erzählten uns von wahren Blutbädern).

Nach 2 Stunden warten eröffnete ein Gong die Begräbniszeremonie. Der Sarg wurde von einem dutzend Männer getragen, die dabei sangen und die Bahre wild schwanken ließen. Unser Guide sagte, sie würden (zusammen mit der Verstorbenen) tanzen.

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Begräbniszeremonie

Anschließend wurde der Sarg in das Haupthaus des eigens für die Zeremonie gebauten “Dorfes” gebracht, es wurde ein Rede gehalten und ein Büffel wurde geopfert (einer hat uns auch gereicht). Danach hätten die Büffelkämpfe stattgefunden. Da wir diese jedoch schon gesehen hatten, ging es (nach einer kleinen Stärkung) zu einer weiteren eigenartigen Begräbnisstätte der Toraja. Es ging in eine Siedlung, in welcher die Einwohner ihre toten Babys in einem großen Baum beerdigten. Der Grund dafür war, dass sie in dem Baum eine Art Mutter sahen und die weiße Flüssigkeit, die aus ihm herauskam, wenn man anritzte, spiegelt die Muttermilch wieder.

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Begräbnisbaum

Anschließend waren wir noch in einer Grotte, in der ebenfalls Toten beigesetzt wurden. Diese wird heute jedoch nicht mehr benutzt und die Skelette, die man sah, waren bis zu 400 Jahre alt.

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Begräbnishöhle

So schön es landschaftlich war und so interessant die Kultur und Traditionen der Torajas sind, nach drei Tagen war unser Bedarf an Begräbnissen gesättigt. Daher ging es am gleichen Tag noch mit dem Nachtbus nach Makassar.



Tentena – Mehr als nur eine Durchgangsstation

29 06 2012

Die Abreise verlief ähnlich wie die Anreise, nur die Urzeit war eine andere. Es ging um 5 Uhr morgens mit dem Boot nach Malenge, von wo aus eine Stunde später die öffentliche Fähre nach Ampana fuhr. So weit, so gut. Nach circa einer Stunde Fahrt wurde ein Hirsch im Meer gesichtet. Der Kapitän nahm unverzüglich die Verfolgungsjagd mit der Passagierfähre auf. Einige Männer bastelten sich Lassos,  blieben aber auch  nach mehrmaligem Anfahren der Fähre auf den Hirsch erfolglos.

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Hirschjagd mit Passagierfähre

Zwischenzeitlich hatten sich viele Passagiere auf der Seite versammelt, von welcher aus der Hirsch zu sehen war. Dadurch neigte sich die Fähre so stark zur Seite, dass der Kapitän für Ordnung sorgen musste. Neben den Lassowerfern gab es noch zwei Jäger, die ins Wasser sprangen – bewaffnet mit einem Rettungsring. Während diese ein bisschen hilflos im Wasser paddelten (die meisten Indonesier können nicht schwimmen), war der Hirsch schon ziemlich weit weg.

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Der Hirsch (ganz weit weg) und die zwei „Schwimmer“

Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen den Hirsch einzufangen (das Ganze dauerte über eine halbe Stunde), wurden Fischer vom Festland per Handy angerufen, die den ihn letztendlich einfangen konnten. Auf die Frage, was mit dem Hirsch passieren sollte, wurde übrigens mit einem breiten Strahlen und dem Wort “Makan” (= essen) geantwortet. Endlich mal kein Fisch…

Um 15 Uhr in Ampana angekommen, verzögerte sich unsere Weiterfahrt, da der Fahrer, der uns am Hafen abholen sollte, nicht auftauchte und anschließend mit einem viel zu kleinen Fahrzeug erschien. Wir hatten für 6 Personen gebucht und wollten logischerweise nicht unsere Rucksäcke während der 6-stündigen Fahrt auf unserem Schoss haben. Also mussten wir auf ein größeres Fahrzeug warten, so dass es erst gegen 17:30 Uhr in Richtung Tentena weiterging. Zumindest sind wir pünktlich nach 6 Stunden im Hotel Victory angekommen und ein weiterer 19-stündiger Reisetag ging zu Ende.

Die Kleinstadt Tentena hatte ihren ganz eigenen Charme. Die Bewohner, die wir trafen, wirkten recht tiefenentspannt und waren außerordentlich nett und freundlich. Am Wasser gab es einige Restaurants, die frischen Fisch aus ihren Vorgärten

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Im Vorgarten schwimmt das Essen

aber auch andere Leckereien wie zum Beispiel Fledermaus anboten. Und da wir auch auf einer kulinarischen Entdeckungsreise sind, bestellte sich Sina letzteres. Jan blieb beim Hühnchen, probierte aber auch.

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Fledermaus…

Nachdem wir die Stadt zu Fuß erkundet hatten, mieteten wir uns am nächsten Tag einen Roller. Unser erstes Ziel waren die Wasserfälle. Da wir uns nicht so viel davon versprochen hatten, waren wir vom Anblick der Wasserfälle sehr positiv überrascht. Diese waren Terrassenförmig angelegt

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Unser bisher schönster Wasserfall

und am einer Seite führte eine Treppe, die teilweise auch überflutet aber dennoch passierbar war, nach oben. Das ganze endete an einem großen Wasserfall.

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Der Weg nach oben

Nachdem unsere Füße wieder trocken waren, ging es mit dem Roller zu einem nahegelegenen See (Danau Poso), der an einem kurzen Abschnitt von einem goldgelben Strand gesäumt wurde. Später besuchtem wir noch den lokalen Markt, der natürlich unter anderem Fledermäuse anbot. Am gleichen Abend oder besser gesagt am nächsten Morgen um 3 Uhr war Fußball angesagt. Zusammen mit ein paar Indonesiern sahen wir wie Deutschland mal wieder von den Italienern nach Hause geschickt wurde…

Am nächsten Tag (natürlich war erst mal ausschlafen angesagt) sollte es dann weiter ins Land der Toraja (Tana Toraja) gehen.



Togean Islands

26 06 2012

Wir verließen Bunaken morgens um 8 Uhr und es dauerte ungefähr eine Stunde bis wir im Hafen von Manado eintrafen. Auch dort war die Fußball – EM angekommen, die Tuk Tuks hatten Flaggen in verschiedenen Größen und wir sahen auch recht viele Indonesier mit dem Trikot der deutschen Nationalmannschaft.

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Ankunft im Hafen von Manado

Von Manado aus ging es dann mit einem Sammeltaxi in Richtung Gorontalo. Das hieß acht Stunden endlose Serpentinwege mit Vollgas und Dauerhupen durchfahren. Als es dunkel wurde kam noch die Lichthupe dazu. Im Hotel Melati angekommen hieß es, die Fähre zu den Togeans würde erst in zwei Tagen fahren (übrigens warteten so ziemlich alle Hotelgäste auf die Fähre, die nur zweimal in der Woche fährt). Die nächsten Tage verbrachten wir unteranderem damit, die Fußball-EM auf chinesisch zu schauen und eine kleine Burganlage zu besuchen, von der niemand wusste, wie alt sie war und wer sie gebaut hatte.

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Burgüberreste Gorontalo

Nach zwei Tagen Warten ging es dann mit der Fähre über Nacht zu den Togean Islands. Da es unter Deck viel zu heiß war und so laut, dass an schlafen nicht zu denken war, verbrachten wir die Nacht auf dem Schiffsdeck, wie die meisten anderen Touristen auch. Am morgen sahen wir Delfine und das Wasser war durchsichtig und klar. Im Hafen von Wakai angekommen, ging es mit einem gecharterten Boot noch einmal zwei Stunden auf die Insel Malenge und dann noch einmal 10 Minuten in einem anderen Boot nach Lestari, unserer Zielunterkunft.

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Blaue Lagune

Am Steg war eine türkisfarbene Lagune, in der Mitte die Bungalows und auf der anderen Seite ein weißer Sandstrand. Die Bungalows hatten recht viel Platz, eine große Terrasse mit 2 Hängematten, Strom gab es nur abends und zum Duschen gab es einen großen Wasserbehälter mit einer Schöpfkelle. Beim Ausblick auf dem Strand sah mein ein Dorf der Bajo (frühere Seenomaden), das durch eine 700 m langen Brücke mit dem Festland verbunden war. Diese Brücke wurde gebaut, damit die Kinder zur Schule laufen können, wurde uns erklärt.

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Das Bajo-Dorf

Um von unserer Unterkunft zur Brücke zu gelangen, musste man zuerst eine halbe Stunde durch den Dschungel marschieren. Von der Brücke aus hatte man eine schöne Sicht auf die Korallen, aber man musste stets aufmerksam sein, denn Teile der Strecke erinnerten an einen Balanceparcours.

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Einfach war's nicht!

Im Dorf angekommen wurden wir sehr herzlich und mit einem Lächeln empfangen. Es versammelten sich etliche Kinder um uns (nicht alle waren bekleidet ^^), die uns durch das Dorf auf Schritt und Tritt begleiteten.

Im Bajo-Dorf

Sogar auf dem Rückweg wurden wir bis zum Ende der Brücke begleitet und sehr nett verabschiedet.

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Sina, Anita, Sula, Rani und Masua

Die nächsten Tage verbrachten wir mit kleinen Wanderungen in den Dschungel, einem Besuch in Malenges “Hauptdorf” und außerdem natürlich schnorcheln an traumhaften Stränden.

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Traumstrand

Nach diesem tollen Aufenthalt freuen wir uns auf neue Abenteuer.



Bunaken

17 06 2012

Nachdem wir so viel Zeit in Städten oder irgendeinem Transportmittel verbracht hatten, freuten wir uns sehr, wieder auf eine Insel zu kommen. Als wir jedoch am Pier ankamen, entspracht der Strand so überhaupt nicht unseren Vorstellungen.

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Strand bei Ebbe

Es war gerade Ebbe und Vollmond noch dazu. Das Meer hatte sich so weit zurückgezogen, dass man weder schwimmen noch schnorcheln konnte, da man über Teile des Korallenriffs hätte laufen müsste.

Was uns als nächstes auffiel, war der ganze Müll. Überall im Wasser trieben Platiktüten und Flaschen… Bei starken Strömungen (wie sie bei Vollmond auftreten), wird der ganze Müll, der in Manado ins Wasser geworfen wird, an den Stränden der Insel angespült.

Unser Bungalow war dafür sehr schön. Und als sich nach ein paar Tagen das Wasser bei Ebbe nicht mehr ganz so weit zurückzog und nicht mehr ganz so viel Müll angespült wurde, konnte sich auch der Ausblick auf den Strand sehen lassen.

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Das sieht schon besser aus!

Zwischen den einzelnen Bungalows liefen Hühner herum und morgens wurde man vom Krähen des Hahns geweckt. Leider war der Hahn immer sehr früh dran und sehr ausdauernd. Bei einem Besuch im Dorf sahen wir auch einige Schweine die es sich unter anderem auch auch dem Friedhof gemütlich gemacht hatten. Das Dorf hatte gemessen an der Anzahl der Häusern eine riesige Kirche, die alles überragte.

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Im Hintergrund die Kirche, im Vordergrund die spanische Flagge

Und überall waren Flaggen von den Teilnehmern der Fussball-EM zu sehen (und ab und zu auch eine von Brasilien).

Nach einem kurzen Spaziergang auf einem betonierten Weg durch den Dschungel erreichte man einen Sandstrand, der von Mangroven bedeckt war. Angeblich soll es hier früher auch Krokodile gegeben haben – jetzt waren nur noch die Tauchschulen und die dazugehörigen Resorts zu sehen.

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Mangroven

Das Wasser war klar (wenn man den Müll nicht beachtete) und man hatte eine hervorragende Sicht beim Schnorcheln. Ein Korallenriff umschließt fast die gesamte Insel, in den meisten Teilen in einer Tiefen von nur 1 bis 2 Metern. Ca. 30 bis 40 Meter vor der Insel befindet sich dann ein steiler Abhang und der Meeresboden verliert sich in der Dunkelheit. Man konnte relativ viele Fische, Schildkröten und schöne Korallen bewundern.

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Beim Schnorcheln

Insgesamt blieben wir 9 Nächte auf Bunaken, bevor es weiter gehen sollte in Richtung Togean Islands.



Die lange Reise nach Bunaken

10 06 2012

Unsere Zeit in Malaysia neigte sich dem Ende entgegen. Aber bevor wir die Fähre nach Indonesien nehmen konnten, mussten wir uns ein Visum besorgen. Daher ging es von Semporna mit dem Bus nach Tawau.

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Keine Angst, der Bus sah schon vor der Abfahrt so aus.

Hier verbrachten wir einen Tag auf dem indonesischen Konsulat, füllten Formulare aus, schrieben Briefe, kopierten Pässe und Kreditkarten, ließen Fotos von uns machen und warteten. Wie ihr euch denken könnt, hat das Warten die meiste Zeit in Anspruch genommen.

Mit einem wunderschönen 60-Tage-Indonesien-Visum im Pass ging es dann am nächsten Tag mit der Fähre nach Tarakan, Indonesien. Auf dem Konsulat hatten wir zwei Engländerinnen und einen Deutschen kennengelernt, die wir auf der Fähre wiedertrafen. Zusammen machten wir uns auf die Suche nach einem Hotel und gingen später alle zusammen Abendessen. Tarakan kann nicht gerade als Tourismus-Höhepunkt bezeichnet werden, daher ging es am nächsten Morgen direkt in ein Reisebüro, um die Weiterreise zu planen. Nachdem wir den Angestellten nach drei verschiedenen Routen gefragt hatten, buchten wir zwei Flüge für den selben Tag: um 13 Uhr von Tarakan nach Balikpapan (beides auf Kalimantan, wie der indonesische Teil Borneos heißt) und um 19 Uhr von Balikpapan nach Manado (Sulawesi). Also nichts wie zurück ins Hotel, packen und dann ab an den Flughafen. Unsere bisherige Erfahrung mit asiatischen Billigfluglinien hat sich übrigens bei beiden Flügen bestätigt: unter einer Stunde Verspätung geht nichts. Es war daher wieder ziemlich spät, als wir landeten und wir nahmen das nächstbeste Hotel, das und angeboten wurde. Wir landeten in einem ziemlichen Luxusschuppen mit Fernseher, Wasserkocher und Kühlschrank auf dem Zimmer und einer Dusche mit Duschwand, so dass man ausnahmsweise mal nicht das komplette Bad beim Duschen unter Wasser setzt. Das Ganze hatte natürlich auch seinen Preis, aber wir dachten uns, für eine Nacht könnten wir uns diesen Luxus leisten… es kommt ja bekanntlich immer anders, als man denkt.

Es hieß also mal wieder, die Weiterfahrt zu organisieren. Diesmal wollten wir ein Schiff nach Ambon (Maluku = Molukken) nehmen. Wir hatten Glück – das Schiff fährt nur alle zwei Wochen und in drei Tagen war es wieder so weit. Also buchten wir unsere Überfahrt und gingen zurück ins Hotel. Schon morgens hatte sich bei Sina die ganze Warterei in klimatisierten Räumen mit leichten Halsschmerzen bemerkbar gemacht. Im Laufe des Tages kam auch noch eine ordentliche Erkältung hinzu (Jan erwischte es am nächsten Tag). Unsere eigentliche Überlegung, bis zur Abfahrt des Schiffes auf die Insel Bunaken direkt vor Manado zu gehen, verwarfen wir daher, blieben in unserem Luxusschuppen und kurierten uns aus (ein hoch auf den Fernseher!).

Nachdem wir uns also einige Tage im Hotel von der Erkältung erholt hatten, ging es mit dem Taxi um 7 Uhr morgens zum Hafen in Bitung, ca. 60 km von Manado entfernt. Von hier sollte die Lambela planmäßig um 10 Uhr abfahren. Dort angekommen fühlten wir uns wie echte Exoten – außer uns waren sonst keine hellhäutigen oder sonstige Touristen zu sehen. Schon von Weitem drehten sich die Leute um, zeigten auf uns und riefen uns zu. Als wir uns dann eine Ecke suchten, in der so gut wie niemand stand, folgten uns einige der Indonesier. Anfangs schauten sie uns nur an, so das man sich nicht sicher war, was sie von einem wollten.

Umringt von Einheimischen

Aber dann zog der erste sein Handy und fragte, ob er uns fotografieren dürfte. Wir stimmten zu, wenn wir dafür ein Gegenfoto machen dürfen. Und plötzlich wollte jeder ein Foto mit uns. Zuerst die Männer, dann kamen die Frauen mit Kindern. Alle waren sehr nett und höflich und bedankten sich jedes mal. Nach circa einer Stunde dauergrinsen erfuhren wir, dass das Schiff wahrscheinlich 2 Stunden Verspätung hat, es könnt aber auch mehr sein. So genau wusste das niemand. Mit der Aussicht, zwei Tage und eine Nacht auf einem Schiff zu verbringen, das noch nicht da war, die ganze Zeit über der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein und dabei noch nicht richtig auf dem Damm zu sein, entschlossen wir uns spontan, unsere Pläne zu ändern. Unser neues Ziel lautete jetzt doch: Bunaken. In Manados Hafen angekommen hatten wir Glück: die Fähre, die nur einmal am Tag fährt, fuhr in einer halben Stunde. Nach einer weiteren Stunde Fahrtzeit konnten wir endlich wieder eine Insel betreten.

Unsere Irrfahrt nach Bitung (insgesamt drei Stunden mit dem Taxi) und die nicht benutzen Fahrtkarten fürs Schiff haben uns übrigens pro Person gerademal 40 € gekostet. Macht das mal in Deutschland!