Südkorea

24 11 2012

Nachdem uns Japan außerordentlich gut gefallen hat, waren wir sehr neugierig was uns in Korea erwartet. Mitten in der supermodernen Stadt Seoul lag unsere Unterkunft, ein idealer Ausgangspunkt um zum Changdeokgung Palast zu laufen. Irgendwie verblüffend, wenn man sich ein paar Minuten vorher noch in der Hektik einer Großstadt befindet und auf einmal in einer riesigen Palastanlage steht, in der man nur ganz selten und vereinzelt Motorgeräusche von außen wahrnimmt.

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Im Changdeokgung Palast

In der Palastanlage und auch während unserer gesamten Reise in Korea sahen wir höchstens eine Handvoll Touristen. Die Südkoreaner haben wir auf zwei verschiedene Weisen kennengelernt. Die einen Interessieren sich überhaupt nicht für uns Ausländer. Die anderen waren ausgesprochen offen, freundlich und sehr hilfsbereit. Viele freuten sich, das wir uns ihr Land zum Reisen ausgesucht hatten und irgendwie hatte jeder zweite auch einen Verwandten, der schon mal in Deutschland gearbeitet hatte. Ebenfalls in Seoul (und sehr sehenswert) befindet sich der Jongmyo Schrein. Der Schrein wurde 1395 fertiggestellt und war von unserer Unterkunft in nur einer halben Stunde Fußweg erreichbar. Im dazugehörigen Garten konnte man  Ahornbäume in warmen Gelb- und Rottönen bewundern. Der Herbst zeigte sich von seiner schönsten Seite.

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Herbstlich

Mit der U-bahn ging es zu einem der vielen Berge, die sich in und um Seoul herum befinden. Dort war  Wandern angesagt und wir wunderten uns, dass so viele Wanderer unterwegs waren. Aber auch sonst schienen die Koreaner viel von körperlicher Ertüchtigung zu halten. Überall sah man draußen kostenlose Sportparks mit einem Geräteparcours, an dem auch immer mehrere Personen unterschiedlichsten Alters trainierten.

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Mal kurz aufpumpen

Nach unserer Bergbesteigung mit herrlichen Blick auf die Skyline von Seoul wollten wir nur noch eins: etwas Warmes zu Essen.

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Essen mit Stempel

Damit war Seoul abgehakt und es ging mit dem Bus zum Seoraksan Nationalpark. Außerhalb von Seoul waren die Bushaltestellen nicht mehr Englisch untertitelt, so dass man den Busfahrerfragen musste. Aber es ging auch fast von allein. Sobald man ein bisschen länger in eine Karte schaute, wurde man sofort angesprochen, ob man Hilfe benötige, was wir als sehr angenehm und hilfsbereit empfanden. Der Seoraksan Nationalpark war wunderschön und glänzte durch eine abwechslungsreiche Landschaft gespickt mit kleinen Tempeln und anderen Heiligtümern. Bei einer Bergbesteigung über gefühlt tausende Stufen und Steine, kam Sina auf dem Gipfel sogar in den Genuss, mit einem Schneeball nach Jan zu werfen. Oben auf dem Berg pfiff ein eiskalter sibirischer Wind, man konnte bis ans Meer blicken und für ein Foto hat die Zeit dann doch gereicht, bevor man gänzlich durchgefroren war.

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Jan der Bergbezwinger

Aber auch die Tallandschaft mit kleinen Flüssen und Bächen beeindruckte uns. Die geplante Tour mussten wir etwas verkürzen, da einige Wege wegen Steinschlags gesperrt waren. Das führte uns zur Geumganggul Höhle, einem Loch mitten in einer Steilwand, das man nur über eine Leiter erreichen konnte und in dem zu unserem Erstaunen ein Mönch saß und Gebetsketten verkaufte.

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Im Tal

Weiter ging es nach Gyeongju. Das stellte sich zuerst als gar nicht so einfach heraus, bis wir bemerkten, dass die Aussprache ganz einfach “Kongdschu” war. Dort fanden wir eine Unterkunft in einem tradionellen koreanischen Haus, welches zum Hostel umfunktioniert war und den etwas seltsam klingenden Namen Homo Nomad hatte. Dort schlief man auf einem Futon auf dem Boden, was sehr angenehm war, hatte dieser doch eine traditionelle Fußbodenheizung. Mit dem Stadtbus ging es zum 751 n.Chr. erbauten Bulguksa Tempel, der natürlich zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.

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Bulguksa Tempel

Eine weitere Besonderheit von Gyeongju, das über 1000 Jahre Hauptstadt des Silla-Reiches war, sind die Begräbnisstädten mehrerer Könige. Am Rande der Stadt befindet sich eine  parkähnliche Anlage mit zahlreichen kleinen, künstlich aufgeschütteten Hügeln (Tumuli), über die gleichmäßig Gras wächst. In diesen Hügeln befinden sich die Gräber zahlreicher König und deren Familienangehörige. Jedes Familienmitglied hat seinen eigenen kleinen Berg, in dem es die letzte Ruhe finden soll.

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Einer von vielen Grabhügeln

Unsere letzte Station und gleichzeitig unser Abflugsort war die Hafenstadt Busan. Da wir nur einen Tag hier waren und ein nächtlicher Flug auf die Philippinen mit teilweiser Übernachtung am Flughafen anstand, schonten wir uns und unternahmen nicht sonderlich viel.

Korea war ein Volltreffer. Die Menschen und die Kultur  waren und sind großartig und man kann das Land mit gutem Gewissen weiterempfehlen.