Taman Negara

25 05 2012

Als nächstes wartete der älteste tropische Regenwald der Welt (130 Mio. Jahre) darauf, von uns erkundet zu werden.

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Unterwegs zur Park Lodge

Bei der Anfahrt mit dem Minibus waren vor allem die riesigen Ölpalmplantagen auffällig, denen große Gebiete des Dschungels zum Opfer gefallen sind. Das Dorf Kuala Tahan, in dem wir untergekommen sind, lag direkt am Tor zum Regenwald. Und im Gegensatz zu unserem letzten Bungalow, hatte unser neuer in der Park Lodge diesmal ein Bad mit Toilette auf dem Zimmer.

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Unser Zuhause in Kuala Tahan

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Damit ihr wisst, was für uns Luxus ist

Am folgenden Tag ging es gleich los. Um in den Dschungel zu kommen, musste man zuerst einen Fluss (Sungai Tembeling) überqueren. Auf dem Fluss waren zahlreiche Hausboote (Restaurants und Touranbieter), die die Flussüberquerung im Minutentakt anboten.

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Hausboote auf dem Sungai Tembeling

Drüben abgekommen konnte unsere Wandertour starten. Eigentlich sollte man meinen, wir hätten etwas aus unserer Wanderung im Khao Sok NP gelernt. Haben wir auch: diesmal hatten wir Wanderschuhe und lange Hosen an! Andererseits hatten wir uns als Ziel die Stromschnellen bei Lata Berkoh, eine etwa 8 km lange Strecke (hin und zurück als 16 km) ausgesucht. Muskelkater, wir kommen!

Auch hier fing der Weg gemütlich an (Plankenweg) und wurde dann schnell schmaler. Allerdings war er nicht ganz so anspruchsvoll wie im Khao Sok (man musste nur selten richtig klettern). Das besondere bei diesem Regenwald waren die riesigen Bäume und Lianen, die teilweise recht skurril aussahen.

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Moderne Kunst?

Große Tiere sah man eher selten… bis auf einen Hirsch. Ja richtig: einen Hirsch. Dieser hatte gerade den Fluss überquerte und war beim schlammigen Ausstieg aus dem Wasser noch einmal hineingeplumpst. Unbeschreiblich war der Geräuschpegel. Irgendetwas zwischen einem wunderschönen Vogelgezwitscher bis hin zu einem lauten Tinitus (Sina hat ihn den “Feuermelder-Vogel” getauft). Unterwegs gab es eine Vielzahl an interessanten Pilzen, Schmetterlingen und Insekten zu sehen.

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Rote Libelle

Am Ziel angekommen ruhten wir uns ein wenig aus und überlegten für einen klitzekleinen Moment, ob wir mit dem Boot zurückfahren sollten. Da wir aber keine Weicheier sind, ging es die 8 Km wieder zu Fuß zurück (Hin- UND Rückweg an einem Tag wurden im Reiseführer übrigens als “ehrgeiziges Ziel” beschrieben). Den Blutegeln, denen wir unterwegs begegneten, lachten wir ins “Gesicht”. Leider waren es relativ wenige, was unseren Triumph ein bisschen schmälerte. Abends belohnten wir uns dann mit einem leckeren Essen auf dem Hausboot.

Eine weitere Attraktion des Taman Negara ist der Canopy Walkway. Dabei handelt es sich um ein System aus Hängebrücken, welche einzelne Baumwipfel in einer Höhe von 20- 45 Meter über dem Boden verbinden. Was uns stutzig machte, war die Rückseite der Eintrittskarte: Any accident, injury or death will be at your own risk during canopywalkways activities. Auf geht’s!

Oben angekommen gab es kein zurück mehr. Die recht schmale Hängebrücke bestand aus einem Netz an den Seiten und beim Auftreten auf die Planken hörte man manchmal ein deutliches Knarren. Außerdem schwankte die Hängebrücke leicht nach rechts und links und sobald jemand dazukam auch nach oben und unten.

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Jan in den Baumwipfeln

Aber wir haben es überlebt und konnte daher am nächsten Tag die lange und beschwerliche Reise nach Sandakan antreten.