Panama , jetzt sind wir da

30 06 2014

Beim Landeanflug auf Panama City waren wir überrascht, was für eine Skyline die Stadt hatte! Aus dem Flieger ging es mit dem Taxi nach Casco Viejo (der Altstadt), dort hatten wir eine einfache Unterkunft in einem schönen Hostel namens Panamericana gebucht.

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Improvisiert 😉

Der erste Eindruck von Panama war ziemlich lebendig und laut. Überall war lateinamerikanische Musik zuhören und das bis in die Morgenstunden. Am nächsten Morgen wollten wir uns ganz touristenmäßig einen Panama-Hut besorgen. Die alten, zum Teil unrenovierten Häuser und zahlreichen Kirchen aus der spanischen Besatzungszeit waren beeindruckend und das Bummeln zwischen zahlreichen Cafés war ziemlich entspannt.

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Catedral Metropolitana de Nuestra Señora de la Asunción

Nach nur einer Nacht ging es früh morgens mit dem Flieger nach Bocas del Toro, einer Provinz, die nahe an der Grenze zu Costa Rica am Karibischen Meer liegt. Mit dem Schnellboot ging es auf die Isla Bastimentos, gebucht hatten wir natürlich nichts. Aber eine Unterkunft war schnell gefunden und wie sich ein paar Tage später herausstellte, gehörte diese einem deutschem Auswanderer.

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Unsere Unterkunft

Auf der Insel gab es direkt am Strand nur ein Luxushotel. Deshalb wohnten wir auf der anderen Seite der Insel und machten uns zu Fuß auf Erkundung in Richtung Strand.

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Fliegen müsste man können…

Allerdings hatte es geregnet… Daher war der Boden aufgeweicht und schlammig als wir den Berg erklimmen mussten um durch den Dschungel auf die andere Seite der Insel zu gelangen.

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Schlammpackung

Aber es hat sich gelohnt: ein breiter, einsamer Strand wartete auf uns. Das Meer war rau und aufgewühlt, aber nach dem schweißtreibenden Weg war eine Abkühlung gerade richtig.

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Wizard Beach

Nach dieser Erfrischung und einer Stärkung durch eine frisch gepflügte Kokosnuss (Jan hat sein mehrmonatiges Tropen-Überlebenstraining nicht vergessen 😉 ) ging es vom Wizard Beach wieder zurück. Die nächsten Tage unternahmen wir noch eine Wanderung zum Red Frog Beach, der seinen Namen durch die zahlreichen 3-4 cm großen, roten Pfeilgiftfrösche bekommen hat.

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Pfeilgiftfrosch

An einem anderen Tag ließen wir uns mit dem Boot zu einem der Hotspots auf der anderen Seite der Insel fahren. Das Wasser war glasklar, der Strand wunderschön, das Schnorcheln ok (wir sind wohl zu verwöhnt).

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Strand Nr. 3

Ein Eremit verkaufte uns selbst gepresstes Kokosnussöl und klärte uns unter anderem über eine Heilfrucht auf, die natürlich bei ALLEN Krankheiten hilft. Diese stank so erbärmlich, dass es auch absolut glaubhaft war.

Stinkfrucht

Stinkfrucht

Damit ging die Reise weiter nach Boquete, einem Berggebiet vulkanischen Urspungs. Hier wollten wir einige Wanderungen unternehmen. Allerdings wurden circa zwei Monate vor unserer Ankunft zwei niederländische Touristen als vermisst gemeldet. Das hatte zur Folge, dass viele Wanderwege gesperrt waren und aufgrund der aktuellen Gefährlichkeit exorbitante Preise für begleitete Touren angeboten wurden.. Da wir beides nicht haben wollten und die Fußball-WM lief, machten wir das Beste daraus, ruhten uns aus und schauten uns einige der Spiele an.

Boquete

Boquete

Zurück in Panama City schmiedeten wir neue Pläne. Die San Blas Inseln im Karibischen Meer erstrecken sich bis zur Kolumbianischen Grenze. Ein Insel Archipel mit zum Teil traumhaft schönen, winzig kleinen Inseln hatte uns natürlich schnell in seinen Bann gezogen. Dort angekommen erwischten wir auch wirklich eine sehr kleine Insel – man konnte sie in circa 5 Minuten umrunden! Zu Beginn regnete es ganze zwei Tage, das Wetter war klamm und der Wind pfiff unangenehm durch unsere Bambushütte. Wir überlegten schon, ob wir nicht vorzeitig zurück nach Panama City fahren sollten, denn nichts wurde trocken und man hatte das Gefühl man wäre gestrandet und gefangen. Der dritte Tag fing ebenfalls mit Regen an. Jan ging trotzdem schwimmen und als er sich in das trüben, durch den Regen aufgewirbelten Wasser stürzte, landete er prompt in einem Seeigel. Der Ellenbogen blutete und die Stachel brachen beim herausziehen ab.

Seeigelkampfspuren

Seeigelkampfspuren

Die gute Laune war auf dem Nullpunkt… doch plötzlich klarte es auf, der kühle Wind verschwand und die Sonne schien – den ganzen Tag und die drauf folgenden Tage auch!

Sonnenuntergang auf den San Blas

Sonnenuntergang auf den San Blas

Uns war klar: das Blutopfer hatte geholfen! An den nächsten Tagen war endlich Schnorcheln angesagt, das Wasser war kristallklar und überall waren bunte Fische und verschiedenste Korallen zu sehen, die sich riffartig um die Insel verteilten.

Gehirnkoralle mit Christmastree-Würmern

Gehirnkoralle mit Christmastree-Würmern

Übrigens haben wir (außer an der Stelle, an der Jan in den Seeigel gesprungen ist) keinen anderen Seeigel gesehen. Aber dafür viele Seesterne.

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Seesternjäger

Auf einer gebuchten Schnorchel-Tour ging es an bewohnten Inseln vorbei, die tatsächlich kleiner waren als unser und nur knapp über dem Meeresspiegel lagen.

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Mini-Insel

Unter anderem ging es auch zu einem auf Grund gelaufenem, von Korallen eroberten Schiffswrack.

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Schnorcheln am Schiffswrack

Nach dem es mehr oder weniger nichts Neues in der näheren Umgebung zu sehen gab, sollte es wieder als Zwischenstation nach Panama-City gehen. Santa Catalina auf der pazifischen Seite des Ozeans war unserer letzter Stop. Ein gemütlicher Ort, wo vor allem Surfer und auch einige Tauchschulen ihre Basis haben. Durch das verregnete, stürmische Wetter verschoben wir das Tauchen von einem Tag auf den anderen, bis wir letztendlich gar nicht zum Tauchen kamen, was uns aber nicht weiter störte.

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Blick von unserem „Sonnendeck“

Also entspannten wir uns vorwiegend, wanderten an den langen Sandstränden entlang (wenn es nicht gerade regnete) und genossen einfach die frische Meeresluft. Denn die nächsten Tage sollte es zurück nach Deutschland gehen, aber nach der Reise ist ja bekanntlich vor der Reise…



Zurück im ersten – und hiermit auch letzten! – Land unserer Reise

20 03 2013

Von Kambodscha ging es über Kuala Lumpur nach Krabi.  Zum Strand von Ao Nang, besser gesagt. Dort angekommen gab es nur recht teure Unterkünfte, Massen an Touristen und dafür einen bei Flut verhältnismäßig kleinen Strand. Außerdem regnete es hin und wieder mal und deshalb entschlossen wir uns nur 2 Tage dazubleiben. Fairerweise muss man sagen, dass die umliegenden Karstinseln sehr schön aussahen.

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Der Strand von Ao Nang

Die Verbindungen in Thailand sind top. Nochmal kurz in den Wetterbericht geschaut – auf Koh Phangan sollte die nächsten Tage gutes Wetter sein – und damit war unser nächster Aufenthaltsort bestimmt. Morgens also mit dem Bus los, einmal von der Westküste zur Ostküste, noch ein bisschen Fähre fahren und Nachmittags waren wir schon auf Koh Phangan. Wir entschieden uns, zuerst noch in der Nähe des Fähranlegers zu bleiben (auch da die Fullmoon Party erst zwei Tage zuvor stattgefunden hatte und daher die Insel noch relativ voll war). Dort gab es eine schöne Bungalowanlage, in der wir einige Tage verbrachten. Danach ging es nach Haad khom oder auch Coral Bay genannt. Wie immer hatten wir nichts vorgebucht. Wir liefen den Strand ab und als uns eine Bungalowanlage gefiel, fragten wir, ob noch etwas frei sei. Es war nichts frei… vieleicht aber in einer Stunde, wenn man auschecken muss. Und tatsächlich, nach einer Stunde wurde ein Bungalow frei und wir waren froh, dass sich das Warten gelohnt hatte.

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Coral Bay auf Koh Phangan

Da wir zu diesem Zeitpunkt schon wussten, dass es bald nach Hause geht, war vor allem entspannen angesagt (nicht, dass wir das vorher nicht schon gemacht hätten). Aber diesmal hatte das oberste Priorität. Das Schnorcheln war hier viel besser als an unserem voherigen Strand und man konnte auch gut zur nächsten Bucht laufen, wo es einige Geschäfte gab.

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Endlich wieder schnorcheln!

Nach einer weiteren Woche ging es zur Fähre in Richtung Koh Tao. Dort sollte es an die Anfänge unserer Reise gehen – zum Tanote Bay Family Resort. Wir mussten feststellen, das dort und auf der gesamten Insel etliche Neubauten entstanden sind. Trotzdem war am breiten Strand immer genug Platz und wir hatten eine tolle Aussicht auf die gesamte Bucht.

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Bekannte Gewässer

Mittlerweile war es Urlaub und hatte mit Reisen nichts mehr zu tun… und jeder Urlaub geht mal zu Ende. Daher genossen wir die letzten Tage so gut es ging. 10 Tage später und nach einer Marathonreise von über 30 Stunden mit Taxi, Boot, Bus und Flugzeug kamen wir in Frankfurt an. Rechtzeitig um Sinas Mutter zum Geburtstag zu überraschen!

Resümee der Reise:

Unbeschreiblich, aber wahr! Und definitiv die beste Entscheidung, die wir

zusammen getroffen haben und nicht mehr missen wollen.



Kambodscha: Stefan, Angkor und der feinste Sandstrand

26 02 2013

Eine halbe Stunde Fahrt und eine überfahrene Ziege später waren wir schon an der kambodschanischen Grenze (keine Sorge, der Busfahrer hat die Ziege als Abendessen mitgenommen). Dort musste man wieder ein Visum beantragen und  wieder in US Dollar bezahlen. Als wir dann in der nächsten Stadt Geld abheben wollten, waren wir überrascht, dass man nur Dollar und nicht die Einheimische Währung Riel bekommen konnte. In der nächsten Bank war dies nicht anders und das sollte sich während unserer gesamten Fahrt in Kambodscha fortsetzen. Bezahlt wird in Dollar und falls man Wechselgeld heraus bekommt, dann in Riel.

Unser erster Eindruck von Kambodscha: es gab kaum Vegetation in Form von Wald, der Großteil war Ackerland und die Erde war rot, was uns an Australien erinnerte.

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Kambodscha… oder doch Australien?

Unser erstes Ziel war Ban Lung, eine Stadt in die sich eher wenige Touristen verirrten. Mit einem Roller gingen wir auf Erkundungstour. Die ersten drei Stopps waren verschiedene Wasserfälle. Unter dem ersten konnte man drunter durchlaufen –  wobei die Aufregung später beim Roller kam, als Jan merkte, dass er den Schlüssel verloren hatte. Nachdem wir um den Roller und den Weg zum Wasserfall alles abgesucht hatten, kam uns Daniele entgegen, ein Italiener den wir kennengelernt hatten – und hielt den Rollerschlüssel in der Hand! Zum Glück, jetzt es konnte weitergehen. Übrigens, als wir Daniele abends im Hotel trafen, erzählte er uns, dass er seinen Rollerschlüssel auch verloren hatte und ihn tatsächlich nach einer halben Stunde suchen wiedergefunden hatte. Jetzt war alles klar, der Schlüssel musste verhext sein. Die Wasserfälle waren nicht besonders hoch, aber schön anzusehen. Beim letzten Wasserfall stärkten wir uns mit einer Portion Reis und Nudeln während ein kräftiger Junge in traditioneller Kleidung an verschiedenen Stellen posierte und fotografiert wurde.

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Posen für die Touristen

Nach dem unsere Hautfarbe aufgrund der Straßenverhältnisse rot braun war freuten wir uns im Yeak laom See baden zu gehen. Eigentlich handelt es sich um einen  Vulkankrater der mit Wasser gefüllt und von Wald umgeben ist. Ein sehr schöner Abschluss für unsere Zeit in Ban Lung.

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Yeak laom See

Die weitere Fahrt ging über Phnom Penh nach Sihanoukville. Endlich wieder ans Meer! Das dachten sich aber leider auch andere Touristen und so war alles ausgebucht als wir abends in Sihanoukville ankamen. Mit dem Tuk Tuk mussten wir eine viertel Stunde rausfahren um in einer schlechten Unterkunft für einen überteuerten Preis einzuchecken. Nach dem Motto: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Am nächsten morgen waren wir zwar pünktlich, wurden aber trotzdem irgendwie bestraft. Wir hatten klar gesagt, dass wir auf die Insel Ko Rong wollten und uns wurde gesagt, dass das Boot vorher noch eine andere Insel anfährt und das wir dann nach Ko Rong kommen. Das ganze entpuppte sich als Schnorchelausflug zu einer Insel und wieder zurück nach Sihanoukville. Natürlich interessierte es niemanden, dass wir wieder in Sihanoukville saßen, obwohl wir nach Ko Rong wollten. Aber diesmal fanden wir zumindest eine Unterkunft direkt am Strand für einen fairen Preis. Am nächsten Tag klappte alles ohne Probleme. Zwei Stunden Schifffahrt und 4 Resorts später hatten wir ein schönes Bungalow mit Meerblick  ergattert.

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Endlich auf Ko Rong

Die Strände waren, wenn man sich vom Pier ein bisschen entfernte,  menschenleer und hatten den feinsten Sand, den wir je gesehen und unter den Füßen gespürt hatten (und wir waren in der Südsee!). Auf der anderen Seite der Insel, die man in einer guten halben Stunde Fußweg quer über einen kleinen Berg erreichen konnte, war noch weniger los und es herrschten  ähnlich paradiesische Bedingungen.

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Der feinste und weißeste Sand unserer Reise

Das übliche Strandprogramm folgte und eigentlich hätten wir es hier noch ein paar Tage länger ausgehalten. Das chinesische Neujahr, der dritt wichtigste Feiertag in Kambodscha, machte uns einen Strich durch die Rechnung. Schon Monate vorher war alles ausgebucht, so dass es nach 5 Tagen wieder zurück nach Sihanoukville ging.

Von dort aus ging es nach Kampot einem kleinen, eher ruhigen Städtchen mit zahlreichen Backpacker Unterkünften. Als wir abends Essen gehen wollten und gerade die Straße überquerten, entdeckte Jan aus dem Augenwinkel einen ehemaligen Arbeitskollegen aus Mainz. Stephan hatte etwa zeitgleich mit Jan gekündigt und war neunzehn Tage vor Antritt unserer Reise mit dem Fahrrad über Osteuropa, Russland, China gerade hier in Kambodscha, Kampot unterwegs und suchte eine Unterkunft. Diese Überraschung war echt gelungen und wir verbrachten zwei Abende mit dem Austausch von Geschichten, bevor jeder in eine andere Richtung weiterfuhr.

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Stephan und Jan

Die größte und bekannteste Attraktion und natürlich ein absolutes Muss für jeden Kambodschareisenden ist Angkor Wat und die Tempelanlagen in der Umgebung. Von Siam Reap aus ging es mit dem Fahrrad und einem drei Tages Ausweis zur Besichtigung der Tempel. Diese waren erstaunlich gut erhalten und größtenteils restauriert worden. Zwar hatte man das Gefühl, dass morgens die ganze Stadt zu den Tempeln unterwegs war, aber da es außerordentlich viele Tempel gab und die bekannten wie Angkor Wat oder Ta Prohm (bekannt aus „Tomb Raider“) ein gutes Stück voneinander entfernt  sind, verteilten sich die vielen tausend Besucher.

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Angkor Wat

Außerdem gab es auch viele kleinere Tempel zu erkunden, die nur von ganz wenigen Touristen besucht wurden.

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Ein Tempel ganz für uns allein

Alles in allem waren wir sehr beeindruckt über den guten Zustand der Tempelanlagen. Die nächste Kleinstadt unserer Wahl hieß Battambang. Dort blieben wir einen vollen Tag und unternahmen eine Tour zum Phnom Sampeou. Dort gab es einen tollen Ausblick, Tempel und Buddhastatuen. Der Hauptgrund für unseren Besuch waren allerdings die “Killing Cave”. In dieser Höhle waren Knochen und Schädel der Leute gesammelt worden, die von den roten Khmer unter Führung von Pol Pot in der Umgebung von Battambang ermordet worden waren.

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Killing Cave Phnom Sampeou

In Phnom Penh waren wir weiter auf der Spur der grausamen Verbrechen des ehemaligen Pol Pot-Regimes, das immerhin bis 1978 andauerte und letztendlich durch die Vietnamesen beendet wurde. Die sogenannten “Killing Fields” etwas außerhalb von Phnom Penh und das S21 Gefängnis (eine frühere Schule) waren Schauplätze für Folter und Hinrichtungen. Ein trauriges und dunkles Kapitel in der Geschichte von Kambodscha, das sich vor nicht allzu langer Zeit ereignete. Mit gemischten Gefühlen verließen wir Kambodscha und machten uns auf zu unserem neuen – aber eigentlich alten – Ziel: Thailand zum Dritten.



Laos

1 02 2013

An der Grenze klappte alles reibungslos: Visum beantragen, mit Dollar bezahlen und ein paar Minuten später hatten wir das Visum in der Hand. Dann ging es mit dem Sammeltaxi in die Hauptstadt Vientiane. Laos war früher eine Kolonie Frankreichs und abgesehen von den Kolonialbauten zeigte sich das auch durch die zweisprachigen Straßenschilder (Laotisch und Französisch), die vielen französischen Touristen und natürlich wurde überall Baguette angeboten. Immer wieder schön anzusehen waren die vielen Mönche mit ihren strahlend orangenen Gewändern und Sonnenschirmen. Auch die vielen Tempel in der Stadt sind sehr sehenswert und geben Vientiane eine ganz eigene Note.

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Mönche am Mekong

Weiter ging es nach Vang Vieng, das zweifelhaften Ruhm durch das sogenannte Tubing erreichte. Dabei lässt man sich in einem Autoreifen den Fluss hinuntertreiben und wird dabei mit Shots (also hochprozentigem Alkohol) abgefüllt. Das führte dazu, dass in letzter Zeit fast monatlich Touristen betrunken im Fluss ums Leben kamen. Um das zu unterbinden, wurden vor kurzem von der Regierung die Bars am Fluss geschlossen. Was schlecht für das Portemonnaie mancher gewissenloser Barbesitzer ist, war gut für uns, denn dadurch kamen deutlich weniger Touristen in diesen Ort. Die Stadt an sich war rein für den Tourismus gebaut, eine Mischung aus Gasthäuser, Restaurants und Souvenierläden, machte aber einen sehr angenehmen und entspannten Eindruck. Die Landschaft war malerisch schön und die  Karstfelsen luden zu einem Spaziergang ein.

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Karstlandschaft um Vang Vieng

Erstes Ziel unserer Wanderung war der Berg Pha Poak. Während wir diesen Berg (zum Teil auch über Holzleitern) erklommen, konnte man einen Stopp in einer kleinen, lichtdurchfluteten Höhle machen. Auf der Spitze des Bergs hatte man ein tolle Aussicht auf die Umgebung und Vang Vieng.

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Schwieriger Aufstieg

Eine dreiviertel Stunde Fußweg entfernt war die nächste Höhle namens “ Lusi Cave”. Nach einer Gebühr wurde man von einem Guide mit Taschenlampen durch die  Höhle geführt. Die etwa 15-minütige Tour endete an einem Pool, in dem man auch schwimmen konnte. Am nächsten Morgen ging es mit dem Fahrrad auf einer recht staubigen Straße zur Blauen Lagune und zu einer erneuten Höhlenbesichtigung.

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Mit dem Fahrrad unterwegs

Die Blaue Lagune war eher grünlich aber an sich ganz schön. Über das Wasser führte eine Brücke, auf der ein Dutzend einheimische Männer verweilten und mit großer Freude die badenden Touristinnen begafften. Da wir schon  ähnliche Lagunen gesehen hatten, entschlossen wir uns, nur die Füße ins Wasser zu hängen. Die unerwarteten Dinge sind oft die schönsten: Die Höhle oberhalb der blauen Lagune, die man ohne Guide erkunden konnte, war das absolute Highlight. In der Höhle war nur anfangs Licht, anschließend war es stockdunkel (keine Sorge, wir hatten Taschenlampen dabei). Außer uns waren nur noch die Stimmen eines anderen Pärchens zu hören. Die Wege waren schlecht  bzw. gar nicht ausgeschildert, so dass man sich wie ein kleiner Entdecker fühlte. Die Höhle war recht groß, teilweise dachte man, es würde nicht weitergehen und dann eröffnete sich durch einen kleinen, unscheinbaren Weg eine recht große Kammer, mit funkelnden Wänden oder skurrilen Gebilden. Alles in allem waren wir wohl eine Stunde auf Erkundungstour in der Höhle, bis es wieder ans Sonnenlicht ging. Ein absolutes Highlight und unbedingt weiterzuempfehlen.

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Höhlenwanderung

Unser weiterer Weg führte uns nach Luang Prabang, eine recht gemütliche Stadt in der einige sehenswerte Tempel und ein Museum beheimatet sind. Dieses erzählt hauptsächlich die Geschichte der Stadt.

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Tempel in Luang Prabang

Mit dem Tuk Tuk ging es dann zum  Kuangsi Wasserfall. Vor den eigentlichen Wasserfällen sind mehrere Gehege mit Bären, die aus illegaler Haltung befreit wurden. Die Wasserfälle waren terrassenförmig und man konnte in einigen Abschnitten auch baden, wobei das Wasser ziemlich kalt war.

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Kuangsi Wasserfall

Ein schöner Ausflug ins Grüne, bevor es dann am nächsten Tag mit dem Bus zurück nach Vientiane ging. Von dort aus ging es mit dem Schlafbus über Nacht weiter nach Pakse und anschließend auf eine der im Mekong gelegenen 4000 Inseln (Don Det). Nachdem wir 30 Stunden durch das ganze Land gefahren waren, wollten wir uns ein paar Tage entspannen.

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Am Entspannen

Leider erwies sich Don Det nicht als das erhoffte Paradies. Die Insel wird überrannt von Party-Touristen, die Unterkünfte sind eher schlecht als recht und der Einstieg ins Wasser ist oft schwierig. Wenigstens hatte unser Bungalow zwei Hängematten und eine schöne Sicht auf den Sonnenuntergang.

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Sonnenuntergang am Mekong

Nach einem Tag Entspannung machten wir uns auf zur kambodschanischen Grenze…



Thailand Teil 2

21 01 2013

Der Tag fing früh an. Um 4 Uhr morgens standen wir am Flughafen in Mumbai. Die Vorfreude auf Thailand war riesig, der Abschiedsschmerz von Indien könnte als gering beschrieben werden. Unser Ziel Bangkok erreichten wir gegen Mittag. Dann noch dreimal umsteigen und wir waren sogar noch rechtzeitig am Pier von Ban Phe  um eines der Boote  nach Ko Samed zu bekommen. Um 21 Uhr checkten wir in unser Bungalow ein – ziemlich geschafft aber glücklich! Da wir die Insel nur bei Nacht und Dunkelheit kennengelernt hatten, waren wir gespannt, was uns am nächsten Morgen bei Licht erwarten würde. Als wir den Strand und das Meer sahen, waren wir sehr zufrieden und fühlten uns superentspannt, obwohl es ein typischer Urlaubsstrand für Pauschaltouristen war.

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Koh Samed

Nach ein paar Tagen relaxen sollte das eigentliche Reisen beginnen. Die Stadt Ayuthaya war über 400 Jahre lang Hauptstadt Thailands und sollte unser erstes Ziel auf dem Weg Richtung Norden werden. In der “Altstadt” gab es quasi an jeder Ecke Tempelruinen und Buddhastatuen. Einige hatten Namen wie Wat Nok oder Wat Mahathat, was uns zu zahllosen Wortspielen verleitete. Die meisten Tempel  hatten auch die ein oder andere Besonderheit im Angebot.

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Buddhakopf im Baum

Das Hochsaison war merkte man deutlich. Gasthäuser und Hotels waren größtenteils ausgebucht. In Sukothai war dies nicht anders, aber unser Tuk Tuk Fahrer konnte nach mehreren erfolglosen Versuchen doch noch ein Plätzchen finden, das unseren Ansprüchen (vor allen Dingen unseren Preisvorstellungen) entsprach. Auch Sukothai war einmal Hauptstadt und hatte wie Ayuthaya eine “Old City”. Diese Ruinenstadt war recht weitläufig, so dass wir uns für unsere Erkundungstour auf die Fahrräder schwangen.

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Sukhothai

Die Tempelanlagen waren wirklich sehenswert und da sich gerade ein Festival anbahnte, war einiges los. Es gab viele Essensstände, einige Bühnen waren aufgebaut und auf einer davon fand ein Tanzwettbewerb statt, der uns Laien stark an die Tänze auf Bali erinnerte.

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Tanzvorführung

Weiter ging es in die Grenzstadt Nong Khai, die unser Tor zu Laos werden sollte.

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Am Mekong

Die Strandpromenade war fest in europäischer Hand, was man deutlich an den Namen der Restaurants und deren westlichen  Angeboten entnehmen konnten. Auffällig waren auch die vielen ausländischen Pensionäre, die zahlenmäßig klar in der Überzahl waren, was man wohl dem angenehmen und nicht zu heißen Klima zuschreiben muss. Nach einem Tag akklimatisieren ging es mit dem Tuk Tuk zur Grenze. Das bedeutete, auf der einen Seite des Mekongs rausgeworfen zu werden, sich einen Ausreisestempel für Thailand zu holen, mit einem Bus über eine Brücke auf die andere Seite des Mekongs zu fahren und sich dort für ein laotisches Visum anzustellen. Aber dazu mehr im nächsten Blog.



Indien: Delhi, Agra, Jaipur

8 01 2013

Man soll nicht alles glauben, was man im Internet liest. Und den Wetterbericht sowieso nicht. Laut diesem sollte es in Delhi sonnig und um die 20 °C warm sein. Als wir in Delhi ankamen, war es neblig und etwa 5 °C “warm”.  Während der Fahrt mit dem Minibus konnten wir uns ein erstes Bild von Indiens Hauptstadt machen. Alle paar Meter waren kleine Lagerfeuer am Straßenrand, um die sich mehrere Personen scharten, die Häuser sahen baufällig aus, überall lag Müll und der Verkehr war… ein Erlebnis! Alles wirkte laut und hektisch, aus drei Spuren wurden vier oder fünf gemacht, so dass nicht einmal ein Roller zwischen den Fahrzeugen durchpasste und auf unseren ganzen Reise haben wir noch nie so ein Dauerhupkonzert erlebt. Unsere Unterkunft, das drei Sterne Hotel Lal`s Halveli war in Ordnung. Der Ausblick war eher trostlos und kam unseren Vorstellungen von Afghanistan sehr nah.

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Indien oder Afghanistan?

Da es doch recht kalt war und die Zimmer keine Heizung hatten, waren wir froh auf Nachfrage nicht nur eine zweite Decke, sondern auch einen Heizlüfter zu bekommen. Schon im Hotel wurden wir an eine Reiseagentur weitervermittelt, in der wir unsere weiteren Unternehmungen buchten. Für den nächsten Tag stand daher sightseeing in Delhi an. Unser Fahrer fuhr uns zuerst zur Jama Masjid (Moschee), dann zum Roten Fort – beides konnte man aufgrund des Nebels schlecht sehen.

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Das Rote Fort im Nebel

Danach ging es zum Parlament, zum Haus von Indira Gandhi, (da war’s schön warm drin) und dem Lotus-Tempel der Bahai (ein toller Name, ist aber ein moderner Neubau, der überall in der Welt stehen könnte). Dann ging es zu einem  Hindu-Tempel, in dem es eine Lasershow gab untermalt mit der Herr der Ringe Filmmusik, in der das Wirken des Gottes Krishna erzählt wurde. Der letzte Tagespunkt hat uns am besten gefallen: die Ruinen einer Moschee mit einem riesigen Minarett, dem größte Steinturm Indiens.

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Der größte Steinturm Indiens

Damit war Delhi abgehakt und es ging am nächsten Tag nach Agra zum Taj Mahal. Hier war kein Nebel zu sehen, der Himmel war blau und die Sonne schien. Das Mausoleum, das aus weißem Marmor erbaut wurde, erstrahlte unwirklich schön und märchenhaft zugleich.

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Taj Mahal

Aber die Wirklichkeit lies nicht lange auf sich warten. Kaum hatte man die Anlage verlassen, schon hatte man Armut und Elend in den verschiedensten Formen um sich herum. Dazwischen wahnsinnig viel Müll, Kühe, die frei rumliefen und ihre Notdurft auf die Straße verrichten.

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In den Straßen von Agra

Am drauffolgenden Tag ging es von Agra nach Jaipur mit einem Zwischenstopp in einer Geisterstadt namens Fatehpur Sikri. Dort war es wieder kalt und nebelig, diesmal passte das Wetter aber sehr gut zur Kulisse und der Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt.

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Geisterstadt im Nebel

Was uns dort (und auch allgemein in Indien) allerdings störte: sobald man aus dem Auto  gestiegen war, fühlte man sich wie Freiwild. Man wurde von sogenannten Guides belagert, die einem auf Schritt und Tritt folgten, bis sie ein neues Opfer erspähten. Souvenierhändler die kein “Nein” verstanden und ein Versprechen von uns wollten, dass wir auf dem Rückweg bei Ihnen vorbeischauten, sonst würden wir sie und Indien persönlich beleidigen…

Unsere letzte Station im sogenannten goldenen Dreieck war Jaipur. Hier gab es endlich auch wieder den ganzen Tag Sonne und Temperaturen um die 20 °C. Früh morgens ging es zum Amber Fort, das wirklich beeindruckend war. Die meisten Touristen ließen sich von einem Elefanten nach oben tragen. Wir wollten die Rücken der Tiere schonen und sind hoch gelaufen. Diese riesige Festung ist sowohl von außen als auch von innen sehr ansehnlich und unbedingt weiterzuempfehlen.

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Amber Fort

Anschließend ging es in den muslimisch geprägten Stadtpalast. Dort gab es Kanonen, Kutschen, farbenfroh verzierte Außenfassaden und ein Gebäude, in dem die Geschichte der Herrscher von Jaipur präsentiert wurde. Daneben gab es ein Gelände mit astrologischen Geräten, mit deren Hilfe man von der Uhrzeit bis zur nächsten Sonnenfinsternis alles bestimmen konnte.

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„Astrologie-Park“

Die letzte Sehenswürdigkeit auf unserer Tour durch Jaipur war der Palast der Winde. Sieht ganz nett aus, aber der Name ist das Spektakulärste.

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Vor dem Palast der Winde

Fazit: Indien konnte uns nicht wirklich überzeugen. Dreck, verrückter Verkehr etc. kannten wir schon aus Indonesien, was uns wirklich enttäuschte, waren die Menschen. Wir wurden mit offenen Händen empfangen – aber leider nicht zur Begrüßung, sondern zum Abkassieren. Die Unverschämtheit kannte keine Grenzen. Selbst wenn wir Trinkgeld gaben, wurde die Hand weiter aufgehalten als wenn es zu wenig wäre… egal, wie viel man gab. Sogar wenn man einen Preis ausgehandelt hatte (der oft das Doppelte oder Dreifache von dem betrug, was Einheimische zahlen), wurde nach erbrachter Leistung behauptet, dass man zusätzlich die Steuern zahlen muss oder ähnliches. Wir könnten noch unzählige Beispiele bringen, aber kurz gesagt: angenehm war es nicht. Währen der Zugfahrt nach Mumbai fiel uns der Entschluss ziemlich leicht, nicht wie geplant nach Goa weiterzufahren, sondern vorzeitig nach Thailand zu reisen. Was wir sehen wollten, hatten wir gesehen und was wir sonst erlebten hatten, hatten uns auch gereicht. Nochmal würden wir wohl nicht nach Indien kommen.



Frohe Weihnachten!

24 12 2012

Es ist soweit, Weihnachten steht vor der Tür. Daher wünschen wir allen, die uns auf unserer Reise virtuell begleiten, frohe Weihnachten und bedanken uns für eure Treue, auch wenn wir mal etwas länger für den nächsten Blogeintrag brauchen ;)!

Weihnachtlicher Engel-Rentier-Mutant aus Japan

Schöne Feiertage,

Sina und Jan



Die Philippinen und unsere Sehnsucht nach warmem Wetter

5 12 2012

Japan und Korea waren toll, gar keine Frage. Aber teilweise erlebten wir Temperaturen, die zunehmend kälter wurden und zuletzt zwischen 3-5 °C lagen. Und da wir nur mit einem Pullover und einer Regenjacke ausgestattet waren, freuten wir uns umso mehr, diese Klamotten endlich ablegen zu dürfen. Von Manila aus hatten wir einen Weiterflug zur Insel Bohol gebucht. Sina hatte herausgefunden, dass es auf der angrenzenden kleinen Insel Pamilacan keinen nennenswerten Tourismus gib – was wahrscheinlich daran liegt, dass auch keine offizielle Fähre existiert. Das bedeutet, man muss entweder ein Boot chartern, was viel Geld kostet oder die Fischer fragen, ob sie einen für relativ wenig Geld mitnehmen. Das Glück war auf unserer Seite und wir konnten noch im Hafen die Überfahrt in einem Fischerboot (es gab fangfrischen Manta) und eine Unterkunft klarmachen.

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Unser Boot nach Pamilacan

Nach der einstündigen Überfahrt zur Insel Pamilacan freuten wir uns über die einfache, aber schöne Unterkunft mit drei Mahlzeiten inklusive. Am gleichen Abend viel der Strom der kompletten Insel aus und es regnete kurz. Das tat der guten Stimmung aber kein Abbruch. Es war warm und der Ausblick auf den Strand war trotz der dunklen Wolkendecke wunderschön anzusehen.

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Trotz Wolken einfach super

Die nächsten Tage hatten sich die Wolken verzogen und  Pamilacan, die wie viele Südseeinseln von einer Lagune umgeben ist, zeigte sich von ihrer sonnigen Seite.

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So sieht es bei Sonnenschein aus

Weißer feiner Sandstrand, keine Touristen die diesen belagern, das Wasser war auch nicht zu kalt, was will man mehr?

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Wir genießen das warme Wetter!

Unser Inselprogramm kennt ihr ja. Schnorcheln steht an erster Stelle. Das Highlight hier waren vor allem die tollen verschiedenartigen Korallen. Eine harmlose Begegnung mit unserer ersten schwarz-weiß gestreiften Meeresschlange wird uns in Erinnerung bleiben sowie ein skurril wirkender Taucher mit Harpune und selbstgebastelten Flossen, der irgendwie im Wasser schwebte ohne sich großartig zu bewegen.

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Unterwasser-Jäger

Nach einer Woche Sonne und Strand ging es zurück nach Bohol. Von dort aus stand ein Ausflug zu den Chocolate Hills an, die sich im Jahresverlauf braun verfärben und dann entsprechend dem Namen aussehen.

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Chocolate Hills in grün

Auf dem Rückweg legten wir einen Stopp in einem Schutzgebiet für Tarsier ein, die als eine der kleinsten Primatenarten der Welt  gelten. Die etwa faustgroßen Tiere sind nachtaktiv, so dass man nur kleine Bewegungen wie Kopfdrehen und Augenblinzeln feststellen konnte.

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Tarsier

Von Bohol aus ging es über die Nachbarinsel Cebu… nach Hause! Wie viele von euch wissen, haben wir Weihnachten in Deutschland mit unseren Familien verbracht. Aber keine Sorge, pünktlich an Sylvester sind wir wieder losgezogen und ihr werdet bald unseren Bericht aus Indien lesen können.



Südkorea

24 11 2012

Nachdem uns Japan außerordentlich gut gefallen hat, waren wir sehr neugierig was uns in Korea erwartet. Mitten in der supermodernen Stadt Seoul lag unsere Unterkunft, ein idealer Ausgangspunkt um zum Changdeokgung Palast zu laufen. Irgendwie verblüffend, wenn man sich ein paar Minuten vorher noch in der Hektik einer Großstadt befindet und auf einmal in einer riesigen Palastanlage steht, in der man nur ganz selten und vereinzelt Motorgeräusche von außen wahrnimmt.

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Im Changdeokgung Palast

In der Palastanlage und auch während unserer gesamten Reise in Korea sahen wir höchstens eine Handvoll Touristen. Die Südkoreaner haben wir auf zwei verschiedene Weisen kennengelernt. Die einen Interessieren sich überhaupt nicht für uns Ausländer. Die anderen waren ausgesprochen offen, freundlich und sehr hilfsbereit. Viele freuten sich, das wir uns ihr Land zum Reisen ausgesucht hatten und irgendwie hatte jeder zweite auch einen Verwandten, der schon mal in Deutschland gearbeitet hatte. Ebenfalls in Seoul (und sehr sehenswert) befindet sich der Jongmyo Schrein. Der Schrein wurde 1395 fertiggestellt und war von unserer Unterkunft in nur einer halben Stunde Fußweg erreichbar. Im dazugehörigen Garten konnte man  Ahornbäume in warmen Gelb- und Rottönen bewundern. Der Herbst zeigte sich von seiner schönsten Seite.

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Herbstlich

Mit der U-bahn ging es zu einem der vielen Berge, die sich in und um Seoul herum befinden. Dort war  Wandern angesagt und wir wunderten uns, dass so viele Wanderer unterwegs waren. Aber auch sonst schienen die Koreaner viel von körperlicher Ertüchtigung zu halten. Überall sah man draußen kostenlose Sportparks mit einem Geräteparcours, an dem auch immer mehrere Personen unterschiedlichsten Alters trainierten.

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Mal kurz aufpumpen

Nach unserer Bergbesteigung mit herrlichen Blick auf die Skyline von Seoul wollten wir nur noch eins: etwas Warmes zu Essen.

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Essen mit Stempel

Damit war Seoul abgehakt und es ging mit dem Bus zum Seoraksan Nationalpark. Außerhalb von Seoul waren die Bushaltestellen nicht mehr Englisch untertitelt, so dass man den Busfahrerfragen musste. Aber es ging auch fast von allein. Sobald man ein bisschen länger in eine Karte schaute, wurde man sofort angesprochen, ob man Hilfe benötige, was wir als sehr angenehm und hilfsbereit empfanden. Der Seoraksan Nationalpark war wunderschön und glänzte durch eine abwechslungsreiche Landschaft gespickt mit kleinen Tempeln und anderen Heiligtümern. Bei einer Bergbesteigung über gefühlt tausende Stufen und Steine, kam Sina auf dem Gipfel sogar in den Genuss, mit einem Schneeball nach Jan zu werfen. Oben auf dem Berg pfiff ein eiskalter sibirischer Wind, man konnte bis ans Meer blicken und für ein Foto hat die Zeit dann doch gereicht, bevor man gänzlich durchgefroren war.

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Jan der Bergbezwinger

Aber auch die Tallandschaft mit kleinen Flüssen und Bächen beeindruckte uns. Die geplante Tour mussten wir etwas verkürzen, da einige Wege wegen Steinschlags gesperrt waren. Das führte uns zur Geumganggul Höhle, einem Loch mitten in einer Steilwand, das man nur über eine Leiter erreichen konnte und in dem zu unserem Erstaunen ein Mönch saß und Gebetsketten verkaufte.

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Im Tal

Weiter ging es nach Gyeongju. Das stellte sich zuerst als gar nicht so einfach heraus, bis wir bemerkten, dass die Aussprache ganz einfach “Kongdschu” war. Dort fanden wir eine Unterkunft in einem tradionellen koreanischen Haus, welches zum Hostel umfunktioniert war und den etwas seltsam klingenden Namen Homo Nomad hatte. Dort schlief man auf einem Futon auf dem Boden, was sehr angenehm war, hatte dieser doch eine traditionelle Fußbodenheizung. Mit dem Stadtbus ging es zum 751 n.Chr. erbauten Bulguksa Tempel, der natürlich zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.

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Bulguksa Tempel

Eine weitere Besonderheit von Gyeongju, das über 1000 Jahre Hauptstadt des Silla-Reiches war, sind die Begräbnisstädten mehrerer Könige. Am Rande der Stadt befindet sich eine  parkähnliche Anlage mit zahlreichen kleinen, künstlich aufgeschütteten Hügeln (Tumuli), über die gleichmäßig Gras wächst. In diesen Hügeln befinden sich die Gräber zahlreicher König und deren Familienangehörige. Jedes Familienmitglied hat seinen eigenen kleinen Berg, in dem es die letzte Ruhe finden soll.

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Einer von vielen Grabhügeln

Unsere letzte Station und gleichzeitig unser Abflugsort war die Hafenstadt Busan. Da wir nur einen Tag hier waren und ein nächtlicher Flug auf die Philippinen mit teilweiser Übernachtung am Flughafen anstand, schonten wir uns und unternahmen nicht sonderlich viel.

Korea war ein Volltreffer. Die Menschen und die Kultur  waren und sind großartig und man kann das Land mit gutem Gewissen weiterempfehlen.



Alles “anders” in Japan

15 11 2012

Krass, dieses Wort beschreibt wohl am ehesten die Eindrücke, die wir in Japan gesammelt haben. Es ist die Summe an Kleinigkeiten, die so anders ist  und uns immer wieder staunen ließ. Überall in der  U-Bahn hängen Flachbildschirme, ebenso in den Zügen. Die Rolltreppe sagt, dass man nicht zu nah an der Außenseite stehen soll. Und wenn ein Zug kommt, wir sich perfekt in 2 Reihen angestellt. Aber auch der Style unterscheidet sich wesentlich von dem, was man in Europa gewohnt ist. Hier scheinen riesige Nerdbrillen in zu sein und dementsprechend sieht man die Leute damit rumlaufen – auch ohne Gläser. Dazwischen findet man immer wieder traditionell gekleidete Einheimische in Kimonos, so dass man insgesamt das Gefühl bekommt, eine Reise in Vergangenheit und in Zukunft gleichzeitig zu unternehmen.

Da Sina vor einigen Jahren schon im Japan unterwegs war, wusste sie, was sich anzuschauen lohnt und was nicht. In Kyoto, der wahrscheinlich schönsten Stadt Japans,  richteten wir im “Peace House Sakura” unser Hauptquartier ein. Von dort aus unternahmen wir Ausflüge in die Umgebung.

Am ersten Tag ging es mit dem Zug nach Hikone, wo wir die dortige Burg besichtigten, deren Hauptturm zu den nationalen Schätzen Japans gehört.

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Burg von Hikone

Zu der Burg gehörte auch ein wirklich schöner Garten mit einem See in welchem zahlreiche Kois schwammen. Damit war unser Rundgang eigentlich beendet und wir wollten in Richtung Zug aufbrechen. Als wir jedoch Schüsse vernahmen wurden wir neugierig und folgten der Menschenmenge, die in eine bestimmte Richtung strömte. Unweit der Burg standen als Samurai verkleidete Leute und schossen auf Befehl in die Luft. Anschließend begann eine Art traditioneller Umzug, in dem Kostüme aus verschiedenen Epochen  zu Fuß und zu  Pferd von Jung und Alt präsentiert wurden.

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Umzug in traditionellen Gewändern

Am nächsten Tag fuhren wir  mit dem Shinkansen, einem Schnellzug, der mit bis zu 300 km die Stunde unterwegs ist, nach Okayama zu einer weiteren Burgbesichtigung.

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Burg von Okayama

Auch hier gab es eine tolle japanische Gartenanlage, in der aktuell Kaligrafie ausgestellt wurde. Aber es gab nicht nur etwas zu sehen sondern auch zu hören. In der Burganlage fand ein Trommelkonzert statt. Die Beteiligten gaben alles und legten eine richtig gute Show hin.

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Trommel-Truppe

Nach so viel Kultur war wieder Abwechslung angesagt. Der Plan war, an die Küste zu fahren um das Meer zu sehen. Nach einer Wanderung an der Küste sollte es anschließend zur Entspannung in einen Onsen (ähnlich einem Thermalbad) gehen. Als wir in Shirahama ankamen, fing es an zu regnen und  da wir für so etwas nicht ausreichend ausgerüstet waren, wollten wir den Onsenbesuch vorziehen. Allerdings ist montags Ruhetag, nur natürlich war Montag. Dafür sind wir eben gut Essen gegangen. Auf der Rückfahrt hatten wir doch noch etwas Glück und sahen das Tor im Meer, zu welchem wir eigentlich hinwandern wollten.

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Felsentor im Meer

Nach drei Tagen Zugfahren um Kyoto war unser Ticket erloschen und es sollte  zu Fuß weitergehen. Wir mussten von unserer Unterkunft aus ungefähr eine dreiviertel Stunde laufen um zum Fuchstempel (Fushimi Inari) zu gelangen. Dieser Tempel ist bekannt für seine Schreintorpfade, die sich in Teilabschnitten über den gesamten Berg erstrecken. Da wir natürlich den Berg erklimmen wollten und die Stufen kein Ende zu nehmen schienen, entwickelte sich das ganze allmählich zu einem  wunderschönen Wandertag.

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Fushimi Inari

Am nächsten Tag ging es mit dem Stadtbus zum Kinkakuji Tempel,  der wegen seines goldenen Pavillons bekannt ist. Die ganze Kulisse hätte man sich nicht besser vorstellen können, alles wirkte ausgesprochen märchenhaft.

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Kinkakuji

Unser privates Märchen führte uns nach Arashiyama. Auch dort gab es Tempel und traditionelle Häuser, die sehr schön an einem Fluss gelegen waren. Da wir schon einige Tempel gesehen hatten interessierte uns vor allem der Bambuswald und die Leckereien zu Essen, die man an verschiedenen Ständen erwerben konnte.

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Bambuswald in Arashiyama

Unser nächster Hauptwohnsitz auf Zeit befand sich in Osaka, eine Millionenstadt ca. eine halbe Stunde von Kyoto entfernt. Wie gewohnt ging es mit dem Zug diesmal nach Nara, welches die erste Hauptstadt Japans war. Zu sehen gab es jede menge Shinto- Schreine und Buddhistische Tempel zwischen dene sich im Nara Park zahlreiche Sikahirsche (bei Disney heißen sie Bambi) tummelten.

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Gefährliche Hirsche in Nara 😉

Eine unserer letzten größeren Reise in Japan führte uns zum Koyasan, einer Region, die hauptsächlich aus Bergen und ganz vielen Mönchsklostern besteht und heute zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Mit der Seilbahn ging es die 850 Meter  nach oben auf den Berg. Hier wird der japanische Buddhismus praktiziert und dies war ganz deutlich zu spüren. An diesem sonnigen Tag waren Mönche und Pilger in traditionellen Gewändern unterwegs. Und auch der Friedhof mit seinen riesigen, alten und zum Teil mit Moos bewachsenen Bäumen, zwischen denen die Gräber eingebettet waren, strahlte eine gewisse Harmonie und Ruhe aus.

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Gut gekleidet auf dem Koyasan

In Osaka waren wir abgesehen von einigen Stadtbummeln noch im Museum. Dort gab es die Geschichte zur Stadt und eine tolle Aussicht aus dem 9 Stock auf die Skyline und die Burg von Osaka. Leider waren die meisten Beschriftungen nur auf japanisch, dafür freuten sich die Angestellten um so mehr über unseren Besuch.

Japan hat uns schwer begeistert und sich von seiner schönsten Seite gezeigt, was Land,  Leute und Kultur angeht. Und das Essen war bombastisch!